Am 29. Januar 2016 ist ein Farbanschlag auf das Haus des Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneten Dr. Jan-Marco Luczak verübt worden, in dem er zur Miete wohnt. Dabei wurde vermutlich schwarzer Kaltbitumen großflächig im Eingangs- und Fassadenbereich des Mehrfamilienhauses verteilt. Die Berliner Polizei und das Landeskriminalamt sind eingeschaltet.
„Ich führe gern kontroverse politische Debatten, aber bei Gewalt oder Sachbeschädigung ist eine Grenze überschritten", stellte Luczak klar. "Als direkt gewählter Abgeordneter bin ich gewohnt, neben Zuspruch auch mit harter Kritik umzugehen - das gehört in einer Demokratie dazu. Aber ich habe das Gefühl, dass die politische Streitkultur leider zunehmend verroht - das zeigen auch die vielen Hasskommentare in sozialen Netzwerken. Schon das ist nicht akzeptabel, mit Angriffen auf das private Eigentum oder gar die Gesundheit ist aber eine rote Linie überschritten. Ich lasse mich nicht einschüchtern, deshalb nehme ich das nicht stillschweigend hin. Denn von dem Vorfall sind auch unbescholtene Bürger betroffen, die wie ich als Mieter in dem Mehrfamilienhaus wohnen. Ich habe deshalb die Polizei eingeschaltet“, so Luczak.
Die Attacke steht im Zusammenhang mit weiteren neuerlichen Anschlägen auf Wahlkreisbüros und Wohnhäuser von Politikern, wie das der SPD-Bundestagsabgeordneten
Eva Högl (Mitte). Diese Angriffe verurteilte der Berliner CDU-Generalsekretär
Kai Wegner scharf: "Mit den Anschlägen auf Wohnhäuser ist eine neue Dimension der Gewalt erreicht. Es geht den Tätern darum, Menschen zu bedrohen und sie einzuschüchtern. Statt sich der politischen Auseinandersetzung offen zu stellen, verstecken sie sich hinter hinterhältigen gewalttätigen Akten. Das ist feige und undemokratisch. Es bleibt daher unsere Pflicht, immer wieder ein deutliches Zeichen gegen politisch motivierte Gewalt zu setzen. Die Täter müssen schnell überführt und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung stets verteidigt werden."