„POSTBANK IGNORIERT SOZIALE VERANTWORTUNG“ – AUFSCHREI WEGEN SCHLIESSUNG DER POSTBANK LICHTENRADE
Besonders ältere Menschen kennen und schätzen sie – die Filiale der Postbank in der Lichtenrader Bahnhofstraße. In Wohnortnähe kann man dort seine Bankgeschäfte abschließen und Pakete abgeben. Die Schließung hat daher weitgehende Auswirkungen auf die Menschen und sorgt für großen Unmut. Der in Lichtenrade Abgeordnete Jan-Marco Luczak hat sich daher mit einem Brandbrief an den Vorstand der Postbank gewendet – doch dort stellt man sich stur: Die Postbank hält an der Schließung fest. Der Abgeordnete ist verärgert: „Die Postbank hat mit der Übernahme des Filialnetzes der Deutschen Post im Jahr 2006 auch soziale Verantwortung übernommen. Jahre später darf sie diese nicht einfach wieder abgeben.“
Luczak ist vor allem über die weiten Wegen besorgt, die die Menschen künftig zur nächsten Filiale auf sich nehmen müssen: „Die nächstgelegene Filiale befindet sich weit weg an der Buckower Chaussee. Gerade ältere Menschen sind aber auf kurze Wege bei der Erledigung alltäglicher Geschäfte angewiesen.“
Die Bevölkerungsdichte hat in den letzten 20 Jahren stark zugenommen, trotzdem wurden in Berlin 115 Postfilialen ersatzlos gestrichen. Vom ursprünglich breit gestreuten Filialnetz sind heute in der ganzen Stadt nur noch 50 übrig. Die Folgen der mit der Schließung einhergehenden fortschreitenden Verlagerung des Postgeschäftes hin zu kleineren Empfang- und Abholstellen wiegen schwer. „Ein Albtraum“, findet Luczak. „Jeder kennt das: In Kiosken bilden sich lange Schlangen, gleichzeitig geben viele Betreiber an, mit dem Kundenandrang überfordert zu sein.“
Der Abgeordnete hat sich mit einem Brandbrief an die Leitung des Filialvertriebs gewandt, dort wird versucht zu beschwichtigen. Zwar verstehe man den Unmut, als Unternehmen sei man aber eben „zu wirtschaftlichem Handeln verpflichtet“, so ein Unternehmenssprecher. Luczak hat dafür kein Verständnis: „Als die Postbank im Jahr 2006 das Filialnetz der Deutschen Post übernahm, übernahm sie auch soziale Verantwortung. Das war von Anfang an allen Beteiligten klar. Aus dieser Verantwortung darf sich das Unternehmen Jahre später nicht stehlen.“