Das Bezirksamt hat noch immer kein Konzept erarbeitet, wie die  Verwaltung in der Coronapandemie wieder auf 100-prozentige  Arbeitsfähigkeit gebracht werden kann. Das dokumentieren die Antworten  der SPD-Bezirksbürgermeisterin auf die Große Anfrage der CDU-Fraktion  Tempelhof-Schöneberg: „Arbeitsfähigkeit des Bezirksamts – ist die  Corona-Delle überwunden?“
„Wir alle wissen, dass wir sehr schwierige Zeiten durchleben. Wir wissen  das seit einem halben Jahr. Wir wollten vom Bezirksamt erfahren, wie  die Verwaltung die Folgen der Pandemie pariert, wie diese sich an die  neuen Gegebenheiten insbesondere in Bezug auf die Serviceleistungen für  die Bürgerinnen und Bürger unseres Bezirks angepasst hat“, erläutert der  CDU-Verordnete 
Christian Zander.   
  Bezirksamt wurstelt sich durch   Im Monat September waren rund 11 % der Verwaltungsmitarbeiter nicht  arbeitsfähig. Nur 2 % der Mitarbeiter arbeiteten via „VPN-Tunnel“ im  Homeoffice. Die Serviceleistungen würden angesichts der erneut kritischen  Situation in Berlin und im Bezirk in den kommenden Wochen wieder  eingeschränkt, heißt es in der Antwort auf die Große Anfrage der CDU.  Also noch weitere Einschränkungen, als es sie ohnehin schon heute gibt:  keine offenen Sprechstunden, nur Terminsprechstunden – und wir wissen,  was dem Bürger da blüht! –, Entgegennahme von Anliegen ausschließlich  telefonisch, per E-Mail oder auf dem Postweg, eingeschränkte  Öffnungszeiten.     
Konzept duldet keinen längeren Aufschub   Die Union im Tempelhof-Schöneberger Bezirksparlament hat kein  Verständnis für das fehlende Konzept, das gemäß einem BVV-Beschluss  bereits Ende August hätte vorgelegt werden müssen. „Wir wollen zumindest  einen Zwischenbericht, in dem zum Beispiel dargelegt wird, welche  Bereiche das Bezirksamt technisch und personell verstärken muss, um die  von den Bürgern zurecht erwarteten Leistungen in angemessener Zeit zu  erbringen. In einigen Bereichen funktioniert das seit Monaten leider  nicht“, sagt CDU-Politiker Christian Zander und fügt hinzu: „Wer über  die Maßen auf wichtige Bescheide warten muss, könnte durchaus den  Eindruck gewinnen, Corona werde als Ausrede benutzt. Denn in vielen  anderen deutschen Kommunen funktioniert die Verwaltung doch trotz der  Pandemie!“     
Ein Plan B muss her!   Der CDU-Verordnete 
Guido Pschollkowski zitiert den Virologen  Christian Drosten, der den Krisenmodus als Dauerzustand für möglich  hält. „Für Bürgerinnen und Bürger und für die Verwaltung ist das  natürlich miserabel. Deshalb muss ein Plan B her! Was würde  beispielsweise passieren, wenn 
  im Ordnungsamt ein Coronafall auftritt? Das mag man sich gar nicht ausmalen! Es ist wichtig zu wissen, wie der Plan B aussieht“ so der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion und Ordnungspolitiker Pschollkowski.