 
								Was für ein Unding! Senat verweigert inhaltliche Stellungnahme zur Verlängerung der U6
U-Bahn ist wichtigstes Transportmittel in einer Großstadt
  
  Erwartet wird eine rasante Zunahme der Fahrgastzahlen im  Bezirkssüden. Dass die U-Bahn das effizienteste Transportmittel für eine  Großstadt wie Berlin ist, hatte Ende vergangenen Jahres auch die  damalige BVG-Chefin Sigrid Nikutta erkannt.
Die sogenannte Mitteilung zur Kenntnisnahme, die das Bezirksamt jetzt  zum Thema geliefert hat, beinhaltet keine inhaltliche Stellungnahme des  Senats. Da schreibt der Staatssekretär doch tatsächlich, sein Haus  beantworte grundsätzlich keine Anfragen einzelner Bezirksverordneter  oder Bürger via Bezirksamt. Nur auf dem Umweg über das Berliner  Abgeordnetenhaus und den Tempelhof-Schöneberger Abgeordneten Florian  Graf kam es zu einer Einlassung des Verkehrsstaatssekretärs. Die  Verlängerung ist im Senat kein Thema. Bevorzugt werden andere  U-Bahn-Projekte.
  
  Respektloser Vorgang
„Das ist ein Unding und eine Respektlosigkeit“, kritisiert der  Lichtenrader CDU-Verordnete Hagen Kliem das Verhalten des  Staatssekretärs scharf. „Bei diesem Anliegen handelt es sich um einen  rechtsgültigen Beschluss der hier versammelten  Bezirksverordnetenversammlung. Der Senat hält augenscheinlich die  Geringschätzung eines rechtskräftigen Beschlusses der BVV durchaus für  angemessen. Das ist bezeichnend, das ist traurig“, so Hagen Kliem.
  
  Kliems Lichtenrader Kollege aus der Unionsfraktion, Christian Zander,  sieht ein Versagen auch beim Bezirksamt. „Man hätte als Bezirksamt sagen  müssen: Stopp! Moment! Wir stellen uns vor unsere BVV und wir geben  diese Antwort nicht weiter, sondern wir haken noch einmal nach und geben  sie zurück an die Senatsverwaltung mit dem Hinweis, darauf, bitteschön  inhaltlich zu antworten“, sagt Christian Zander.
„Wir erwarten, dass das Bezirksamt noch einmal an die  Senatsverwaltung herantritt und um eine ordnungsgemäße Antwort bittet,  wie es sich im Umgang miteinander auch gehört“, so der Lichtenrader  CDU-Politiker.
  Mit Blick auf den Ausbau der U6 fordert die CDU-Fraktion eine  sachgerechte Herangehensweise. So, wie es die Berliner Verkehrsbetriebe  (BVG) schon getan haben. Die BVG baute das Gleichrichterwerk so um, dass  es einer Verlängerung der U-Bahnlinie nicht im Wege steht. Die  CDU-Fraktion besteht auf einer Machbarkeitsstudie für die Verlängerung  der U6. Und dem einstigen Manager eines Schokoriegel-Herstellers, vulgo  Staatssekretär Ingmar Streese, mag man zurufen: „Nimm Mars – gib Gas!“